Unser Kongressbeitrag: Sozial und gemeinwohlorientiert? Die Entscheidung für die Gemeinwohlökonomie als reale Zukunftsvision".

Ganz konkret soll es heuer darum gehen, gemeinsam nachhaltige Perspektiven für eine zukunftsorientierte Sozialwirtschaft zu entwickeln. Einmal mehr will die Fach- und Kongressmesse eine wegweisende Plattform für den Austausch und Impulsgeber für die Weiterentwicklung im sozialen Sektor sein.

Wenn soziales Miteinander und innovative Arbeit aufeinander treffen, dürfen wir nicht fehlen. Wir sind dieses Jahr in Halle 7A Stand 119 mit einem neuen Messestand unter dem Motto "Hier bin ich richtig" zu finden und freuen uns auf viele spannende Begegnungen und interessante Gespräche. Auch heuer sind wir wieder mit einem Vortrag im Kongressprogramm vertreten. Gemeinsam mit Jörn Wiedemann sprechen unsere Vorstände Gereon Kugler und Dr. Stefan Fröba zu diesem Thema: "Sozial und gemeinwohlorientiert? Die Entscheidung für die Gemeinwohlökonomie als reale Zukunftsvision".

Darüber sprechen wir

In überwiegend sechs Spitzenverbänden organisiert sich deutschlandweit die Freie Wohlfahrtspflege, zu denen auch die mehr als 31.500 diakonischen Einrichtungen gehören. Alleine in München gibt es über 80 diakonische Träger. Allen helfen, begleiten und unterstützen sie Menschen in Not und sozial ungerechten Verhältnissen. Alle versuchen, die Ursachen dieser Notlagen zu beheben, durch die Schaffung von Teilhabe und Chancengleichheit, die Linderung vielfältiger Belastungen, aber auch Bildung und Erziehung.  Für den Dienst am Menschen verzichten die Unternehmen auf die Anhäufung von Kapital – sozial ist jedoch nur ein Aspekt der Gemeinwohlorientierung.

Das Konzept eines auf nachhaltig angelegten ressourcenschonenden Unternehmens findet in der Sozialbranche bisher nur selten Ausdruck. Im Wettbewerb um Zuschüsse und Fördergelder entscheidet oft das günstigste Angebot der (regionalen) Dienstleistung über den Zuschlag. Können wir es uns überhaupt leisten, nachhaltig und ressourcenschonend zu wirtschaften? Ist nachhaltiges, gemeinwohlorientiertes  unternehmerisches Handeln für Sozialunternehmen eine Utopie? Wir sagen nein. Wir müssen nachhaltig und ressourcenschonend wirtschaften.  Gemeinsam machen wir uns seit zwei Jahren auf unseren Weg zum GWÖ-Unternehmen. Grundlage war ein gemeinsamer Beschluss der Leitungen unserer 60 Einrichtungen. Die Herausforderung ist groß – nicht erst seit der angespannten wirtschaftlichen Weltlage, seit enorm gestiegenen Energiepreisen und sich vervielfachenden Belastungen. Die auch die Menschen in unserem Sozialraum deutlich spüren. Für sie wollen wir weiterhin da sein. Sie mit dem unterstützen, was ihre Bedarfe heute deckt – und gleichzeitig weiter in der Zukunft wirkt. Es geht um ein Umdenken, eine Haltungsänderung, die zunächst einmal anstrengend erscheint und uns immer wieder die Unterschiede zu zahlenorientierten Unternehmen aufweist. Für uns ist die Entscheidung für die Gemeinwohlökonomie auch eine Entscheidung für die Zukunft, mit der wir uns dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenstellen wollen, mit der wir auf gestiegene Bedarfe reagieren und Lösungsansätze für neue Angebote entwickeln möchten. Wir wissen, dass gerade der Wettbewerb mit anderen sozialen Trägern, um qualifiziertes Personal, um Fördergelder und Zuschüsse, zum Nachdenken über und Umdenken in ein nachhaltiges Handeln zwingt.