Effizienter Pendeln

„Ich möchte ja gerne mit Euch arbeiten, aber… Ihr seid so weit weg…“. Dieses Argument hören unsere Kolleg*innen tatsächlich häufiger im Gespräch mit interessierten Bewerber*innen. Deshalb haben wir unsere Kolleg*innen einmal gefragt, wofür sie den täglichen Weg zur Arbeit nutzen. Einige unserer Kolleg*innen wohnen in der Nähe ihrer Einrichtung, andere sind dagegen jeden Tag etwas länger unterwegs. Wir haben sie gefragt, wie lange sie jeden Tag zu ihrem Arbeitsplatz unterwegs sind und wie sie die Anfahrt für sich gestalten. Wir haben ehrliche und wirklich überraschende Antworten erhalten, die durchaus auch inspirierend waren:

Vom Zeitunglesen in der U-Bahn die Tageszeitung, über strickende Kolleg*innen und andere, die den Weg tatsächlich als Workout nutzen. Was würdet Ihr machen?

"Ich wohne im Münchner Süden und fahre einmal quer durch die Stadt, um zur Arbeit zu kommen. Die U-Bahnfahrt dauert mindestens eine halbe Stunde, manchmal auch länger. Nachdem ich am Scheidplatz nur von der U 3 in die U 2 wechseln muss, kann ich ab Einstieg bis zum Ausstieg am Harthof meine Zeitung lesen. Ab und an war ein Artikel so spannend, dass ich den U-Bahnhof Scheidplatz verpasst und erst am Olympiazentrum oder später bemerkt habe, dass ich hätte umsteigen müssen."

"Ich fahre mindestens dreimal in der Woche aus dem westlichen Münchner Umland an den Stanigplatz im Hasenbergl. Da bin ich für einen Weg schon ungefähr eine Stunde unterwegs. Auch wenn ich mich manchmal dazu ‘überreden’ muss, genieße ich die Zeit: Ich bin an der frischen Luft, höre Musik oder Podcast und kann mich von vielem, das ich sehe, inspirieren lassen. Und ich komme fast immer gut gelaunt an - in der Arbeit oder zu Hause."

"Zur Arbeit fahre ich meistens mit dem Fahrrad. Frische Luft im Gesicht tut auch meinen Gedanken gut. Auf dem Weg ins Büro sortiere ich meinen Tag, auf dem Heimweg kann ich wunderbar abschalten. Besonders schön ist die Strecke an der Nordhaide entlang, sagenhafte Sonnenaufgänge, mystische Nebelschwaden oder verreiste Natur, bei jeder Tages und Jahreszeit ein anderes Bild."

"Ich fahre – eigentlich bei jedem Wetter, außer bei Schnee oder Glatteis oder wenn ich doch zu faul bin – mit dem Fahrrad. Das dauert etwas mehr als 30 Minuten und ich habe mich dann schon quasi nebenbei eine Stunde bewegt. Ich habe natürlich auch das Glück, dass die Radlstrecke kaum durch die Stadt bzw. über stark befahrene Straßen führt sondern ich schön Schleichwege nutzen kann. Zum Beispiel durch den Englischen Garten. Wenn ich mal nicht mit dem Fahrrad fahre, dann mit Bus und U-Bahn. Dann lese ich E-Mails, in der Kicker-App oder schaue, was neues im Kino läuft. Oder ich schlafe. Außerdem ist eine längere Fahrtstrecke für mich eine Schleuse zwischen Arbeit und Freizeit. Egal ob mit Fahrrad oder Öffentlich. Sobald ich daheim bin, ist die Arbeit weg."

"Ich nutze meinen Arbeitsweg ausschließlich für Meditation und da bin ich eisern. Ich fahre mit der U2 vom Karl-Preis-Platz bis Feldmoching, was ca. 28 Minuten Fahrtzeit sind. Anfangs war es komisch im grellen Licht und in voller U-Bahn die Augen zu schließen. Ich kam mir beobachtet vor und habe mich unwohl gefühlt. Mittlerweile freue ich mich richtig darauf und es ist für mich sogar ein Grund mehr geworden zur Arbeit zu fahren: Es ist für mich eine super Gelegenheit, mich auf die Arbeit einzustimmen oder nach der Arbeit aus meiner Rolle als PE Stabstelle in meine Rolle als Mutter zu schlüpfen. Im mobilen Arbeiten fehlt mir das total."

"Ich fahre meistens mit dem Auto und nutze diese oft stauintensive Zeit (geht trotzdem schneller als Öffentlich . Leider) um ungestört und laut Lieder mitzusingen."

"Seit es nicht mehr so kalt ist, fahre ich wieder mit dem E-Bike (Jobrad) zur Arbeit. Ich wohne in Perlach und benötige dazu knapp eine Stunde. Ich komme erfrischt an und habe meist schon eine Reihe von guten Ideen.Zurück habe ich mir belastende Situationen aus dem Arbeitstag „weggestrampelt“ und habe gedanklich einen guten Abstand zur Arbeit bekommen. Wenn ich nicht mit dem Fahrrad fahre, dann nutze ich die Zeit, um Hörbücher zu hören. Dann freue ich mich besonders auf die Rückfahrt, um endlich zu erfahren wie der Roman weitergeht."

"Auf dem Weg zur Arbeit genieß ich die Zeit für mich. Ich hab viel um die Ohren und so eine kleine Auszeit ist genau das was ich brauche. Ich höre meine Musik oder ein Hörbuch und denke über meine Ziele oder Ideen nach. Ich fahre mit dem Bus vom Mae West über Münchener Freiheit, Scheidplatz bis zur Dülferstrasse. In der Arbeit angekommen hab ich dann schon viele neue Ideen und meine Gedanken sind geordnet. Auf dem Heimweg kann ich dann auch gleich ein PitStop im Mira oder in Schwabing machen wo ich meine Einkäufe erledigen kann."