Brücke im interkulturellen Dialog

Mit unseren PONTIS-Einrichtungen schlagen wir Brücken im interkulturellen Dialog und lassen unseren Klient*innen in den verschiedenen Stadtteilen kompetente Unterstützung zukommen.

Unsere Lots*innen helfen bei der Integration. Sie sind selbst Zugewanderte und kennen die Unsicherheiten und Bedürfnisse der Menschen, die unsere Hilfe benötigen. Sie unterstützen beim Ausfüllen von Formularen, begleiten bei Bedarf zu wichtigen offiziellen Terminen und initiieren Hilfe zur Selbsthilfe.

Projektumfeld

Menschen mit Migrationshintergrund begegnen Vorurteilen und Vorbehalten in allen Bereichen des täglichen Lebens: bei der Suche nach Ausbildung, Arbeit und Wohnung, aber auch im Umgang mit Behörden. Die Zusammenarbeit mit den PONIS-Lots*innen trägt so zur interkulturellen Öffnung von Behörden bei.

Die Lage der langzeitarbeitslosen Menschen mit Migrationshintergrund hat sich durch Corona ebenfalls verschlechtert. „Die SGB-II-Hilfequote der ausländischen Bevölkerung insgesamt lag im Juni 2020 bei 20 Prozent“ (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 2020). Die Corona-Pandemie trifft Menschen ausländischer Herkunft deutlich härter, sie sind stärker von Arbeitslosigkeit bedroht. Regelmäßige Kund*innenbefragungen ergeben, dass ein Teil der Klient*innen weder schreiben noch lesen kann und daher große Schwierigkeiten bei Antragsstellungen hat, obwohl das sprachliche Ausdrucksvermögen gut ausgeprägt ist.

Diese Menschen benötigen vermutlich langfristig die Unterstützung der Lots*innen, um sich im Hilfesystem zu orientieren.

Konzeptioneller Hintergrund

Das erste PONTIS Lotsenprojekt wurde 2008 im Münchner Stadtteil Hasenbergl initiiert. 

Ziel der PONTIS-Einrichtungen ist es, durch die Tätigkeit möglichst vielen zugewanderten Menschen nicht-deutscher Herkunft in München den Zugang zu den sozialen Dienstleistungen der Stadt zu vermitteln.

Personen nicht-deutscher Herkunft – Empfänger von Hartz IV oder ALG II – fungieren dabei als Lots*innen an der Schnittstelle der Regelangebote (Soziales, Kultur, Jugend, Bildung) im Stadtteil und den von diesen Angeboten schwer erreichbaren Einwohnergruppen mit Migrationshintergrund. Für diese Multiplikatoren- und Lotsenfunktion verfügen sie über gute Deutschkenntnisse, eigene Migrations- und Integrationserfahrungen sowie eine anerkannte Stellung bei den Einwohnergruppen mit Migrationshintergrund. In einem Fortbildungsprogramm erwerben die Lots*innen die erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten für die Orientierung in der Angebotslandschaft Münchens allgemein und speziell in den Stadtbezirken 11, 12, 21, 22, 23 und 24 (Feldmoching–Hasenbergl, Milbertshofen, Schwabing-Freimann, Pasing-München West). Die Fortbildungen werden von Mitarbeitenden der Kooperationseinrichtungen (Sozialreferat, SBH, Jobcenter, Amt für Wohnen und Migration, REGSAM, Diakonie Hasenbergl) und anderen städtischer Dienststellen (u.a. KVR, RGU) als Einzelbausteine der Qualifikation der Lots*innen gesichert (z.B. Darstellung der Arbeitsweise und Organisation des Sozialbürgerhauses). So können die kooperierenden Referate und Ämter (z.B. KVR, Amt für Wohnen und Migration) ihrerseits die Qualifizierung bedarfsorientiert mitgestalten und auf die Vermittlung der Lots*innen zurückgreifen.

Über die Zusammenarbeit mit den Lots*innen soll das im Stadtteil vorhandene soziale Netzwerk (insbesondere gemeinwesenorientierte Projekte) genutzt und ausgebaut werden, um zielgruppenspezifisch das Leben der Bewohner*innen mit Migrationshintergrund im Sozialraum zu verbessern. Dabei sollen auch Motivation und Engagement sowie Potenziale der Migrant*innen gestärkt und einbezogen werden – immer in enger Kooperation mit den im Stadtteil arbeitenden Projekten und Trägern.

 

 

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